Batterie ausgelaufen: Was tun und ist das gefährlich?

Wenn im Batteriefach eines Geräts plötzlich weißes Pulver auftaucht oder eine Flüssigkeit steht, ist höchstwahrscheinlich die Batterie ausgelaufen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben – von falscher Lagerung bis zur Materialermüdung. Wir erklären, warum Batterien auslaufen können, ob das gefährlich ist und wie sich verunreinigte Geräte säubern und retten lassen.

Woran erkenne ich eine ausgelaufene Batterie?

Damit Akkus und Batterien Strom liefern, wandern Elektronen vom Minus- zum Pluspol. Dabei helfen ihnen sogenannte Elektrolyte, die sich als Flüssigkeit oder Feststoff zwischen den beiden Polen befinden. Sie besitzen elektrisch geladene Ionen, die diese Medien leitfähig machen und somit als „Autobahn“ für die Elektronen dienen.

Als Elektrolyt kommen verschiedenste chemische Stoffe infrage – und alle sind auf die ein oder andere Weise problematisch. Denn nur Laugen, Säuren und bestimmte Salzverbindungen weisen die notwendige Leitfähigkeit auf, die es für den Power-Betrieb von Smartphones, Kamera und Co. braucht. Generell setzen gängige Batterien auf Flüssigkeiten, Lithium-Ionen-Akkus auf Feststoff-Elektrolyte.

Werden Akkus und Batterien zu lange oder falsch gelagert, können die Schutz- und Isolationsschichten um sie herum beschädigt werden. Dann kann es passieren, dass die Elektrolyte austreten. Durch den Kontakt mit der Luft kristallisieren Flüssigkeiten zu einem weißen Pulver, das an feuchtes Speisesalz erinnert. Diese Salze lagern sich im Batteriefach um den Stromlieferant ab.

Diese Ablagerungen sind ein untrügliches Zeichen für eine ausgelaufene Batterie – egal, ob sich viel oder wenig im Batteriefach sammelt.

Ist eine ausgelaufene Batterie gesundheitsgefährdend?

Aus dem Chemieunterricht wissen wir, dass Laugen und Säuren gefährlich werden können. Dabei kommt es nicht nur auf ihre chemische Zusammensetzung, sondern auch auf ihre Konzentration an. Unverdünnte Essigsäure ist ätzend, in einer Konzentration bis zu drei Prozent kann sie jedoch einen Salat verfeinern.

Laugen und Säuren als Elektrolyte sind zwar ebenfalls verdünnt, sollten aber dennoch keinesfalls eingenommen und besser auch nicht berührt werden. Im günstigsten Fall sorgen sie bei Kontakt mit der Haut oder mit Schleimhäuten nur für Reizungen, im schlimmsten Fall für Verätzungen.

In Zink-Mangandioxid-Batterien, die als Alkaline-Batterien bekannt sind, dient beispielsweise Kalilauge als Elektrolyt. Diese Lauge mit dem korrekten Namen wässriges Kaliumhydroxid kann die Haut stark verätzen. Liegt Kaliumhydroxid in fester Form vor, besteht immer noch Verätzungsgefahr.  Blei-Akkus (zum Beispiel als Speicher- und Pufferbatterien für Autos) enthalten Schwefelsäure – eine der stärksten Säuren überhaupt.

Es ist also wichtig, ausgelaufene Batterien und verschmutzte Geräte vorsichtig zu behandeln. Zwar schätzen Experten (wie das Bundesinstitut für Risikobewertung, BfR) die tatsächliche Verletzungs- und Gesundheitsgefahr bei Kontakt als vergleichsweise überschaubar ein. Doch das heißt nicht, dass man sich dem Risiko aussetzen sollte.

Ist eine ausgelaufene Batterie umweltgefährdend?

Was die Haut verätzen kann, ist für Böden, das Grundwasser oder die Tierwelt noch wesentlich gefährlicher. Etwa Schwefelsäure zerstört jegliche organische Verbindung, die ihr in die Quere kommt. Darum dürfen ausgelaufene Batterien nicht in den Hausmüll entsorgt werden. Das gilt natürlich auch für intakte Batterien oder Akkus.

Einen umfassenden Überblick zum korrekten Umgang mit alten, kaputten und leeren Energiespeichern geben wir im AkkuShop-Blogartikel Batterien und Akkus entsorgen - So geht's richtig!

Auch feste Elektrolyte sind eine Gefahr für Mensch, Umwelt und Tier. In leistungsstarken Litihium-Ionen-Akkus und Lithium-Batterien wird das Elektrolyt Lithiumperchlorat verwendet. Dieser Feststoff reagiert besonders empfindlich auf Feuchtigkeit. Kommt Wasser ins Spiel, kann es zu einer heftigen thermischen Reaktion kommen – also zum Brand oder sogar zur Explosion.

Deswegen bestehen zu Lithium-Ionen-Akkus zahlreiche Sicherheitsvorschriften, die die Brand- und Explosionsgefahr eindämmen sollen. Mehr zum Reisen mit Akku und allgemeinen Sicherheitstipps haben wir in unserem Beitrag Akkus im Flugzeug: Was erlaubt ist - und was nicht zusammengestellt.

Was tun, wenn eine Batterie ausgelaufen ist?

Findet sich das verräterische Pulver oder eine Flüssigkeit im Batteriefach, gilt zunächst eine simple Formel: Ruhe bewahren und schnell handeln.

Am wichtigsten ist, dass das betroffene Gerät zunächst nicht mehr verwendet oder eingeschaltet wird. Abgesehen davon, dass es in den meisten Fällen mit einer kaputten Batterie sowieso nicht mehr funktioniert, können solche Startversuche dennoch unvorhergesehene Kettenreaktionen auslösen.

In den nächsten Schritten werden die kaputte Batterie entfernt, das Batteriefach nebst Kontakten gereinigt und nach einer Trocknungsphase ein neuerlicher Startversuch mit frischen Stromlieferanten unternommen. Dieser Ablauf ist relativ einfach:

  1. Einmalhandschuhe tragen (und danach gründlich Hände waschen)
  2. Batterie entfernen und das Fach mit einem feuchten Tuch auswischen
  3. Eventuell korrodierte Kontakte (erkennbar am grünlichen Überzug) abschleifen
  4. Kontakte und Batteriefach zusätzlich mit Essig-Wasser-Gemisch oder Alkoholreiniger auf einem Wattestäbchen reinigen
  5. Kurz einwirken lassen, danach mit feuchtem Tuch abwischen
  6. Das Batteriefach vollständig trocknen lassen

Ob sich das Gerät danach wieder verwenden lässt, hängt auch davon ab, ob die Elektrolyte bereits ins Innere vorgedrungen sind. Das lässt sich von außen nur schwer einschätzen. Sollte es trotz neuer Batterien und gründlicher Reinigung nicht wieder starten, kann entweder ein Fachmann eine Diagnose stellen oder es steht ein Neukauf an.

Wie verhindere ich Unfälle oder Schäden wegen ausgelaufener Batterie?

Generell können alle Batterien und Akkus irgendwann auslaufen – unabhängig davon, wie gut sie behandelt werden. Denn Säuren oder Laugen greifen permanent die Schutzbarrieren um sich herum an – das ist ihre Natur. Einige Jahre schafft jeder Batterietyp, mancher sogar ein Jahrzehnt. Dafür ist es jedoch wichtig, dass einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden:

  • Einzulagernde Geräte oder Produkte am besten getrennt von Batterien oder Akku wegräumen (zum Beispiel Gartengeräte oder eBikes für die Überwinterung)
  • Akkus und Batterien gut verpackt an einem kühlen, trockenen Ort unterbringen
  • Bei längerer Nichtbenutzung eines Geräts Kontakte im Batteriefach abkleben
  • Batterien-Vorrat und Geräte mit Akku oder Batterien regelmäßig checken
  • Im Kinderbett nur Spielzeuge oder Kuscheltiere ohne Batterien erlauben
  • Insbesondere kleine Batterien (z.B. Knopfzellen) für Kinder unzugänglich aufbewahren

 

Weitere Infos zum sicheren Umgang mit Batterien und Akkus gibt’s zum Beispiel im Ratgeber Extreme Temperaturen im Sommer: Was kann ich tun, wenn der Handy-Akku überhitzt? oder Gut durch die kalte Jahreszeit - eBike-Akku-Lagerung im Winter. Bei Fragen zu unserem Angebot oder der Entsorgung stehen wir gern persönlich zur Verfügung. Einfach Kontakt aufnehmen.

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