Akkus im Flugzeug: Was erlaubt ist - und was nicht

Ohne Ersatz-Akkus, Tablet oder Powerbank in den Urlaub? Unvorstellbar. Wer mit dem Flieger an den Strand oder in die Berge reisen will, sollte jedoch ein paar wichtige Regeln beachten. Denn Akkus im Flugzeug gelten als Sicherheitsrisiko. Fluggesellschaften und Luftfahrtbehörden haben deshalb strenge Vorschriften erlassen, wie Lithium-Ionen-Akkus und elektronische Geräte mitfliegen dürfen.

Was passiert mit Akkus im Flugzeug?

In der Regel passiert überhaupt nichts. Sonst dürften elektronische Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus nicht an Bord. Doch das enthaltene Lithium, das Akkus ihre Langlebigkeit und Power verleiht, ist eben sehr reaktionsfreudig.

Laufen die elektrochemischen Reaktionen in Lithium-Ionen-Batterien unkontrolliert ab, bildet sich Wärme, die unter Umständen zu Bränden und Explosionen führen kann. Und Feuer im Flugzeug ist keine gute Idee. Allerdings lassen sich Brände in der Kabine schnell entdecken und löschen, im Frachtraum sieht das ganz anders aus.

Darum gelten für den Transport von Lithium per Flugzeug sehr viele Einschränkungen und Begrenzungen, die die Gefahr minimieren sollen. Denn diese Gefahr ist durchaus real: Pro Jahr verzeichnen Fluggesellschaften und Überwachungsbehörden wie das Luftfahrtbundesamt oder die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (International Air Transport Association) mehrere Fälle, in denen elektronische Geräte oder Lithium-Ionen-Akkus für einen Zwischenfall an Bord gesorgt haben.

Wie viele Akkus darf man im Flugzeug mitnehmen?

Ob Lithium-Polymer, Lithium-Metall-Batterien oder der Lithium-Ionen-Akku: Die Beschränkungen für Akkus im Flugzeug drehen sich im Kern ausschließlich um den Lithium-Gehalt. Aus diesem Gehalt ergeben sich rechnerisch Beschränkungen für die Nennenergie pro Akku und damit auch die Menge an Akkus pro Passagier.

Für Laien sind die Grenzen und Regeln der einzelnen Fluggesellschaften schwierig nachzuvollziehen. Vor allem, weil nicht nur Unterschiede zwischen Akkutypen gemacht werden, sondern auch die Bauweise eine Rolle spielt. Einige Beispiele:

  • Elektronische Geräte mit eingebauten Lithium-Batterien mit einem Gehalt von über 0,3 Gramm Lithium (LC) oder einer Leistung von über 2,7 Wh (Wattstunden) dürfen überhaupt nicht mitgenommen werden - zumindest, wenn die Powerzelle nicht aus dem Gerät ausbaubar ist.
  • Lässt sich die Batterie jedoch entnehmen, darf das Gerät bis zu einem Gehalt von 2 Gramm Lithium bzw. 100 Wh im Handgepäck in der Kabine mitgenommen werden.
  • Besitzt die ausbaubare Variante eine Kapazität über 100 Wh, muss die Genehmigung der Fluggesellschaft eingeholt werden.

Der Unterschied zwischen fest verbaut und entnehmbar ist vor allem deshalb wichtig, weil elektronische Geräte mit leistungsstarken festen Akkus oft nicht im Handgepäck untergebracht werden (können) und sich deshalb schwerer während des Fluges „kontrollieren“ lassen.

Wer gängige elektronische Geräte mit in den Urlaub nehmen möchte, hält sich deshalb an die Merkblätter der Fluggesellschaften, in denen typische Alltagsgeräte aufgeführt sind. Im Querschnitt gelten folgende Regeln:

Akku- oder Gerätetyp

Handgepäck

Aufgegebenes Gepäck

Maximale Anzahl pro Passagier

Relevante Leistungs- und Grenzwerte

Powerbank

Ja

Nein

2

100 bis 160 Wh

Externer Ersatzakku (z.B. für kompakte DigiCam)

Ja

Nein

2

100 bis 160 Wh

Laptop

Ja

Ja (unter Bedingungen)

3

100 Wh

2 g LC

Smartphone

Ja

Ja (unter Bedingungen)

3

100 Wh

2 g LC

Videokamera

Nur mit Genehmigung

Nein

-

100 bis 160 Wh

E-Bike

Nein

Nein

-

-

Bei der maximal möglichen Akku-Anzahl pro Passagier ist zu beachten, dass der jeweilige Wert nicht für alle Kategorien einzeln gezählt wird, sondern sich aufsummiert:

  • Haben die Akkus weniger als 100 Wh, dürfen bei vielen Fluggesellschaften bis zu fünf Stück mitgenommen werden. Andere erlauben sogar bis zu 20 Stück.
  • Liegt ihre Kapazität zwischen 100 und 160 Wh, dürfen flächendeckend nur noch zwei Akkus pro Passagier ins Flugzeug gebracht werden.

 

Medizinische Geräte dürfen die allgemeinen Grenzwerte für Lithium und Leistung überschreiten. Damit sie mitgenommen werden, braucht es aber triftige Gründe und das Okay der Fluggesellschaften.

Wie transportiere ich Akkus im Flugzeug?

Der sichere Transport von Akkus im Flugzeug ähnelt der sicheren Entsorgung von Akkus: Die Powerzellen müssen so verpackt und aufbewahrt werden, dass eine unkontrollierte elektrochemische Reaktion verhindert wird.

  1. Lässt sich der Akku aus einem Gerät herausnehmen, das im aufgegebenen Gepäck transportiert werden soll, sollte der Akku getrennt davon im Handgepäck untergebracht
  2. Lässt er sich nicht herausnehmen, muss das Gerät vollständig ausgeschaltet sein und ein versehentliches Einschalten verhindert Flug- oder Standby-Modus sind nicht gestattet.
  3. Die Kontakte der Akkus werden durch Abkleben gegen einen Kurzschluss gesichert.
  4. Jeder Ersatz-Akku kommt am besten in einen eigenen Kunststoffbeutel oder eine eigene Transporttasche.
  5. Lithium-Polymer-Akkus (für Drohnen) zu Hälfte entladen, dann sind sie chemisch am stabilsten.

Gibt es eine Ampere-Richtlinie?

Die Stromstärke Ampere spielt für die Ermittlung der Mitnahmebegrenzungen durchaus eine Rolle, auch wenn es in dem Sinne keine Ampere-Richtlinie gibt. Da nicht alle Akkus die Wattstunden (Wh) als zentralen Grenzwert für die Akku-Mitnahme im Flugzeug angeben, muss oft mithilfe von Ampere nachgerechnet werden:

Amperestunden (Ah) x Voltzahl (V) = Wattstunden (Wh)

Häufig geben Akkus die Kapazität jedoch in Milliamperestunden (mAh) an. Für die Berechnung muss man einfach das gedachte Komma hinter der letzten Ziffer um drei Stellen nach vorne schieben:

Hat eine Powerbank 20.000 mAh Leistung, hat sie also 20 Ah Leistung. Bei einer Spannung von 5 V ergeben sich 100 Wattstunden. Die Powerbank als externer Ersatz-Akku fällt damit in den Begrenzungsbereich der Fluggesellschaften.

Wer es sich einfach machen möchte, nutzt unseren Akku-Rechner.

Was ist mit Batterien im Flugzeug?

Standard-Batterien mit Alkali-Mangan (zum Beispiel AA-Mignon) oder Batterien für Hörgeräte mit Zink-Luft-Gemisch kommen ohne Lithium aus und werden von den Fluggesellschaften dementsprechend weniger streng begrenzt. Diese Batterien dürfen sowohl ins Handgepäck als auch in den Frachtraum, müssen aber ebenso gut geschützt verpackt werden.

Eine Mengenbegrenzung gibt es hier nicht. Transportiert jedoch ein Passagier einen ganzen Koffer voll Nicht-Lithium-Batterien, muss er sich auf jeden Fall bei der Gepäckkontrolle auf Nachfragen einstellen oder sich mit dem Sicherheitspersonal am Flughafen auseinandersetzen.

Akkus im Flugzeug - die wichtigsten Regeln im Überblick

  • Ersatz-Akkus dürfen generell nur im Handgepäck transportiert werden
  • Die Akku-Kontakte sind stets abzukleben
  • Unter einer Kapazität von jeweils 100 Wh sind höchstens fünf Akkus erlaubt
  • Zwischen 100 und 160 Wh sind höchstens zwei Akkus erlaubt
  • Trotz übergreifender Regeln kann jede Fluggesellschaft strenger bei den Mitnahmebeschränkungen sein - vor dem Flug die Regel- und Merkblätter studieren!
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