Ohne Knopfzellen-Batterien hätten Uhren das Ausmaß von Radioweckern – und manche Messgeräte oder Fahrradcomputer wären praktisch undenkbar. Die runde flache Batterie ist eine leistungsstarke Powerzelle für Kleinstgeräte und wichtige Alltagshelfer. Darum lohnt es sich, stets Nachschub aus dem AkkuShop zur Hand zu haben. Wir erklären, worauf es beim Knopfzellen-Kauf ankommt.
Was ist eine Knopfzelle – und warum ist die Bezeichnung Batterie nicht ganz korrekt?
Batterien (und Akkus) sind mobile Energiespeicher, die in der Lage sind, diese Energie bei einem geschlossenen Stromkreis abzugeben, um zum Beispiel Rauchmelder oder Smartphones zu betreiben. Das gilt auch für die Knopfzelle.
Dieser kleine Energielieferant erhält seinen Namen durch die typische Form, die an einen Knopf erinnert. Die Scheibe besteht aus zwei einzelnen Scheiben aus zwei verschiedenen chemischen Elementen, die durch einen Separator getrennt und von einer Isolierschicht umhüllt werden.
Die zwei chemischen Elemente ermöglichen den Elektronenfluss und liefern damit Strom für viele verschiedene Geräte des Alltags. Je nachdem, aus welchen Stoffen die beiden Scheiben bestehen, spricht man zum Beispiel von der Silberoxid-Zink-Zelle (verkürzt der Silberoxid-Knopfzelle).
Als kleiner runder Knopf erreicht eine solche Zelle eine geringere Kapazität (in mAh) und eine geringere Spannung (in V) als Batterien oder Akkus. Doch das macht sie auch ideal für alle Geräte, die vergleichsweise wenig Strom benötigen, dabei aber möglichst kompakt bzw. flach sein sollen. Dazu gehören zum Beispiel:
- (Medizinische) Messgeräte
- Herzschrittmacher
- Fahrradcomputer
- Taschenlampen
- (Auto-)Fernbedienungen
- Uhren
- Fotoapparate
- Hörgeräte
- Kinderspielzeug
- Funk- und Alarmanlagen
Diese Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten in Geräten verschiedener Größen hat dafür gesorgt, dass es eine riesige Auswahl an Knopfzellen gibt. Denn obwohl sich diese Geräte auf manchen Ebenen gleichen, haben sie unterschiedliche Ansprüche an die Bauart, die Stabilität der chemischen Reaktion und ultimativ an die Stromabgabe.
Zwar werden die Begriffe Knopfzelle und Batterie oft in einem Atemzug genannt, doch eigentlich ist die Batterie nur eine „mehrfache Knopfzelle“: Wo diese nur aus einer „Reaktionseinheit“ (Zelle) besteht, liefern Batterien mehr Strom durch die gleichzeitige Reaktion mehrerer Zellen.
Der Knopfzellencode: Wie findet man die richtige Batterie?
Jedes Einzelprodukt und alle Knopfzellen-Sets setzen sich aus fünf Grundfaktoren zusammen, nach denen sich diese Energiespender kategorisieren lassen und die für den Kauf wichtig sind:
- Zellentyp bzw. verwendete chemische Elemente (z.B. Nickel-Metall-Hybrid-Akku NiMH Knopfzelle oder Titanium-Lithium-Ion)
- Maße mit Durchmesser und Höhe (in mm)
- Kapazität in mAh
- Spannung in V
- Einfach verwendbare Batterie oder wiederaufladbarer Akku
Durchmesser und Höhe werden oft in den generischen Bezeichnungen eines Knopfzellen-Typs codiert. Allerdings haben sich ursprüngliche Herstellerbezeichnungen weitläufig etabliert. Uhrenbatterien von Varta beginnen beispielsweise mit einem V, gefolgt von einer dreistelligen Nummer (zum Beispiel V377). Das Äquivalent von Duracell heißt dann D377.
Eben weil es so viele Knopfzellen-Größen und Leistungsstufen gibt, geben alle Hersteller und auch wir stets an, mit welchen Alternativbezeichnungen die jeweilige Zelle deckungsgleich ist. Diese Bezeichnung ist auch auf den meisten Zellen selbst aufgedruckt ─ perfekt für den einfachen Nachkauf.
Schaut man jedoch genau hin, lassen sich die vielen Bezeichnungen relativ einfach kategorisieren ─ nach Zellentyp, Größe und Anwendungsbereich:
Zelltyp
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Spannung
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Markenbezeichnung (Beispiel)
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Alternative Bezeichnungen
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Typische Verwendung
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Vorteil
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Nachteil
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Silberoxid (HD, LD)
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1,5 V
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V337
D337
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SR626SW
SR66
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Uhrenbatterie
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Beständige Spannung, relativ auslaufsicher
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Teurer als Alkaline
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Alkaline
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1,5 V
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LR43
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LR1142
V12GA
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Universal-Batterie für Kleinstgeräte
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Sehr günstig
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Können auslaufen
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Zink-Luft
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1,45 V
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PR10
C675
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675P/HP
A675P
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Batterie für Hörgeräte
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Viel Energie
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Hohe Selbstentladung
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Lithium
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3 V
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CR2032
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DL2032
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Elektronische Geräte (Computer, Pulsmesser, Kamera etc.)
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Lange Haltbarkeit
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Gefahrgut (Entsorgung, Flugzeugmitnahme)
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Welche Knopfzellen-Batterie für Uhren und Co?
Selbst wenn alle Bezeichnungen auf den Zellen fehlen würden, wäre es immer noch nachvollziehbar, dass unterschiedliche batteriebetriebene Geräte einen unterschiedlichen Strombedarf haben:
Eine analoge Zeigeruhr mit Quarzgetriebe soll lange durchgängig laufen. Ein digitales Fieberthermometer braucht kurzfristig mehr Strom zur Darstellung der Temperatur und anderer Angaben auf einem (hinterleuchteten) LCD-Display. Diese Unterschiede beeinflussen daher auch die Zellenwahl.
Silberoxid-Zellen sind für ihre Beständigkeit und Zuverlässigkeit bekannt, weshalb sie praktisch die einzig empfohlenen Uhrenbatterien sind. Günstigere Alkaline-Versionen reichen für Alltagsgeräte wie einen elektronischen Autoschlüssel oder eine flache Küchenwaage hingegen oft aus.
Wer den vollen Funktionsumfang seines Geräts stabil nutzen will, sollte darauf achten, Knopfzellen-Batterien nicht nur nach passender Größe und Form, sondern auch nach Zusätzen wie High Drain (hoher Strombedarf, HD) und Low Drain (niedriger Strombedarf, LD) auszusuchen. HD-Knopfzellen können natürlich auch in Geräten mit weniger Strombedarf eingesetzt werden.
Grundsätzlich ist es jedoch nur wichtig, beim Nachkauf von Knopfzellen darauf zu achten, welche Originalzellen das jeweilige Angebot abdeckt – und vor allem welche nicht.
Wie sollte ich Knopfzellen wechseln, lagern und behandeln?
Knopfzellen sind etwas empfindlicher als Batterien oder Akkus, auch wenn es stark auf den Typ ankommt. Die chemische Zusammensetzung beeinflusst zudem die generelle Haltbarkeit. Lithium-Knopfzellen halten bis zu 10 Jahre durch, alle anderen Varianten bringen es auf drei bis vier Jahre. Generell sind folgende Faktoren bei der Lagerung von Knopfzellen-Batterien zu berücksichtigen:
- Am besten in der Originalverpackung bzw. im Blister lagern
- Einen kühl-trockenen Lagerort (max. 25 Grad Celsius) wählen
- Die Knopfzellen am besten nur mit einer Kunststoffpinzette handhaben – Metall kann KURZSCHLÜSSE verursachen
- Mit Fingern nur am Rand anfassen – NICHT die Pole berühren. Fingerabdrücke senken die Leitfähigkeit
- NICHT mit feuchten Fingern berühren – KURZSCHLUSSGEFAHR
- KINDERSICHER aufbewahren – Verschluckgefahr
Insbesondere der letzte Punkt kann nicht überbetont werden. Mediziner und statische Stellen melden jährlich mehrere Fälle, in denen Kinder versehentlich Knopfzellenbatterien geschluckt haben. Vor allem, wenn es sich um Lithium-Varianten handelt, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Ähnlich wie bei der allgemeinen Lagerung und Behandlung ist auch beim Wechsel einer Knopfzellen-Batterie (etwas) Vorsicht geboten. Um nicht mit Kontakten oder den Polen in Berührung zu kommen, sind kleine Kunststoff-Pinzetten das beste Tool für den Batterienwechsel von Knopfzellen.
Genauso wichtig ist die umweltgerechte Entsorgung. Mehr Infos gibt es in unserem Ratgeber Batterien und Akkus entsorgen - So geht's richtig!
Maxi-Service rund um die Mini-Zelle
So riesig die Unterschiede zwischen Batterie, Knopfzelle und Co auch sind: Wir machen die Auswahl leicht. Jede Produktseite enthält alle Informationen zu jeder Bezeichnung bzw. Codierung der Zelle und führt Kapazität, Abmessung und alle weiteren wichtigen Punkte auf.
Wenn Fragen offen sind, stehen wir jederzeit Rede und Antwort ─ einfach Kontakt aufnehmen. Noch mehr Wissenswertes rund um die Geheimnisse hinter mobilen Stromspeichern gibt es in unserem Akku-Blog.