AGM oder Gel Batterie – Bedeutung und Unterschiede bei Starterbatterien

Motor und Getriebe? Von wegen! Eines der wichtigsten Bauteile jedes Fahrzeugs ist die Starterbatterie. Welche Typen gibt es? Was bedeutet AGM? Und wie finde ich den perfekten Power-Nachschub für mein Fahrzeug?

Was ist die Aufgabe einer Starterbatterie?

Starterbatterien liefern die notwendige Energie für den Anlasser eines Verbrennungsmotors in Fahr- und Flugzeugen. Sie kümmern sich darum, dass alle wichtigen Bauteile des Fahrzeugs zum Start buchstäblich unter Strom stehen.

Darüber hinaus ist die Autobatterie für die Stromversorgung wichtiger Elemente wie der Warnblinkanlage, der Lichtanlage, des Audiosystems usw. im Standbetrieb zuständig. Als Akku wird die Starterbatterie während der Fahrt über die Lichtmaschine aufgeladen.

Wie andere Akkus besitzt die Autobatterie nur eine endliche Anzahl an Ladezyklen. Die meisten Starterbatterien sind derzeit noch Blei-Akkumulatoren und sind nach rund 500 Ladzyklen erschöpft. Zum Vergleich: Gängige Lithium-Ionen-Akkus halten durchschnittlich doppelt so lange.

Was ist der Unterschied zwischen Blei-Gel und Blei-Säure-Batterien?

Blei-Akkumulatoren gibt es von vielen Herstellern zum günstigen Preis. Beim Austausch muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Größe und Leistung zum Motorrad oder Auto passt. Hier hilft ein Blick in die Betriebsanleitung oder der Aufdruck auf der alten Starterbatterie.

Zu den älteren Varianten an Starterbatterien gehören Blei-Säure- und Blei-Gel-Batterien:

  • Der Elektronenfluss in Blei-Säure-Batterien beruht auf Blei-Elektroden und einer Schwefelsäurelösung.

Früher mussten diese Autobatterien regelmäßig gewartet und mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden. Das ist heute nicht mehr notwendig. Sie werden daher als wartungsfreie Batterien verkauft.

Diese Akkus haben eine vergleichsweise geringe Energiedichte, sind nur begrenzt lagerfähig und können sich schnell entladen. Das ist für Fahrzeuge mit längerer Standzeit relativ problematisch. Zudem sind Blei-Säure-Batterien nicht gegen Auslaufen geschützt und müssen daher sehr umsichtig behandelt werden.

  • Einige dieser Nachteile werden bei einer Blei-Gel-Batterie Hier wird die Schwefelsäure mit Kieselsäure zu einer gelartigen Masse gebunden.

Das Gel macht die Starterbatterie auslaufsicher, während die Lagerfähigkeit und die Selbstentladung optimiert werden.

Gel-Batterien sind geeignete Starterbatterien für Fahrzeuge, die nur saisonal verwendet werden – zum Beispiel Motorräder oder Wohnmobile. Auf der anderen Seite liefern sie ebenfalls nur eine geringe Energiedichte und einen geringeren Maximalstrom.

Was sind AGM-Batterien?

Die AGM-Batterie (Absorbent Glass Mat) ist ein Standard-Batterie-Typ für Fahrzeuge mit Start-Stopp-System – also einer automatischen Steuerung des Motors in Standphasen und an Ampeln. Auch bei einem System zur Bremsenergie-Rückgewinnung hat diese Variante die Nase vorn. AGM-Batterien können jedoch auch in anderen Fahrzeugen eingesetzt werden.

Im Vergleich zu den beiden anderen Blei-Akku-Typen sind AGM-Batterien extrem leistungsfähig. Die Batteriesäure ist hier in einem Glasvlies gebunden. Sie besitzen eine sehr hohe Stromaufnahme und Zyklenfestigkeit. Sie kann also häufig auf- und entladen werden, ohne dass ihre Kapazität signifikant abnimmt.

Dafür wird allerdings ein hoher Preis fällig, zudem ist auch diese Starterbatterie nicht übermäßg lagerfähig.

Als Weiterentwicklung des AGM-Prinzips sind EFB-Batterien derzeit ein Goldstandard für leistungsfähige Starthelfer. EFB steht für Enhanced Flooded Battery und verweist auf das verbaute Polyvlies. Auch hier sind Leistung und Lebensdauer überlegen, auch hier sind der hohe Preis und die begrenzte Lagerfähigkeit ein Nachteil.

Lithium-Ionen-Akkus als Starterbatterie?

Lithium-Ionen-Akkus sind Standard für die meisten Geräte – warum sollten sie also nicht auch als Starterbatterie funktionieren? In E-Autos besitzt diese Technologie die Pole Position, bei Motorrädern läuft sie dem Blei-Standard langsam, aber sicher den Rang ab. Und bei Autos?

Während Akkus für Smartphones oder andere Gadgets inzwischen sehr kostengünstig hergestellt werden können, steckt die Entwicklung bei Li-Ionen-Akkus für Fahrzeuge noch in den Kinderschuhen.

Die Vorteile einer Li-Ionen-Starterbatterie für den Fahrzeugbau liegen auf der Hand:

  • Sehr leicht
  • Sehr hoher Startstrom
  • Viele Ladezyklen
  • Kein Auslaufen
  • Kaum Selbstentladung

Auf der anderen Seite wiegen im Fahrzeug die typischen Nachteile der Li-Ionen-Akkus umso schwerer:

  • Erhöhte Brandgefahr
  • Nicht ausreichend gegen Temperaturschwankungen geschützt
  • Kompliziertes Recycling

Am schwersten wiegt derzeit jedoch der deutlich höhere Preis für eine Li-Ionen-Autobatterie. Die Kosten – auch für Entsorgung und Recycling – stehen bisher noch in keinem Verhältnis zum Nutzen. Als Versorgungsbatterie in Wohnmobilen und Co ist der Li-Ionen-Akku jedoch bereits etabliert.

Tatsache ist jedoch, dass die Autobauer intensiv in diesem Bereich forschen und immer neue Meilensteine setzen. Bis dahin sind Blei-Starterbatterien jedoch uneinholbar die bessere Wahl.

Wie kann ich eine AGM-Batterie testen?

Muss die Starterbatterie wirklich gewechselt werden oder nicht? Wer einen Leistungsabfall oder buchstäbliche Startschwierigkeiten bei seinem Auto oder Motorrad bemerkt, sollte die Leistungsfähigkeit der Batterie über die Leerlaufspannung im Verhältnis zur Kapazität testen. Dazu ist ein Voltmeter die richtige Wahl. Es liefert folgende Erkenntnisse:

  • Ladezustand (in Prozent)
  • Fähigkeit zum Halten der Ladung
  • Zustand von Batteriezellen

Zum Batterie-Test gehört zunächst ein umsichtiger Sichtcheck des Starterakkus:

  1. Die Batterie vor dem Testen säubern – insbesondere das Gehäuse und die Pole
  2. Alle Klemmen, Kabel und Verschraubungen kontrollieren. Bruch, Wackelkontakte und Korrosion beheben.
  3. Batteriegehäuse auf Schäden überprüfen. Aufgeblähte Stellen usw. sind ein deutlicher Hinweis auf eine defekte Starterbatterie.

Im zweiten Schritt wird die Batterie vollständig geladen. Dabei entsteht eine Oberflächenladung, die vor dem Messen entfernt werden muss. Das funktioniert ganz einfach:

  1. Zündung einschalten
  2. 3 Minuten warten
  3. Zündung ausschalten
  4. 10 Minuten warten

Anschließend wird die Leerlaufspannung (in Volt) über das Voltmeter gemessen. Hierbei lässt sich vom Ladestand auf den allgemeinen Zustand der Batterie schließen:

Wird die Batterie problemlos bis 100 Prozent aufgeladen, zeigt sie eine Leerlaufspannung sehr nah an 13 Volt. Bei 75 Prozent werden es noch bis 12,8 Volt. Beide Leistungswerte sind für den sicheren Betrieb vollkommen in Ordnung. Zeigt der AGM-Batterie-Test allerdings einen Wert unter 75 Prozent, ist ein Austausch ratsam.

Tipps zu Wartung und Lagerung von AGM- und Starterbatterien

  • Am besten in geladenem Zustand lagern
  • In einer temperaturstabilen, nicht zu warmen Umgebung aufbewahren
  • Bei seltener Verwendung AGM alle drei Monate prüfen, andere Typen einmal im Monat
  • Bei langer Standzeit des Fahrzeugs Batteriekabel trennen

Genauso wichtig ist es, ausgemusterte Starterbatterien fachgerecht und umweltfreundlich zu entsorgen. In den meisten Fällen sind Partner-Autohäuser oder KFZ-Werkstätten hier die richtige Anlaufstelle. Generelle Tipps gibt es in unserem Beitrag zu Batterien und Akkus entsorgen.

Weil es schwer sein kann, die richtige Starterbatterie zum eigenen Fahrzeug zu finden, steht unser Team über den Kontakt für Fragen und Hilfe bei der Auswahl bereit.

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